Dienstag, 13. Oktober 2009

Rhythmus einer Metzgerei-Fachverkäuferin


....faszinierend:

Ich rücke langsam voran im Strom der " ein halbes Pfund Gehacktes halb und halb"-Besteller an der Supermarkt-Theke.

Immer das gleiche Mantra: " und was darf es für Sie sein?"
" Ja, äähhh, also: was kost´denn die Mortadella?"
Anm.d.Red.: ungefähr in DIN A 2-Größe hängen die Angebots-Poster hinter den Verkäuferinnen an der Wand:

"Mortadella 100g nur 1,29€

"Einsneunundzwannzich"
" Dann bitte drei Scheiben"
"..undwasdarfsnochsein?"
"70 Gramm gemischtes Hack"
(Waage zeigt 82 Gramm)
"dardseinbisschenmehrsein?"
Nach 5 "undwasdarfsnochsein"´ s der erlösende Text der Kundin " das war es jetzt"
und das geflötete "Dankesehr!" der Verkäuferin.
Dieses Schauspiel ergibt sich an solchen Orten schätzungsweise 738 Mal pro Tag.
Ein Unterbrechen oder gar aus der Reihe tanzen ist nicht gewünscht.
Und jetzt komme ich:
" und was darf es für Sie sein?"
" drei Koteletts bitte"
"..undwasdarfsnochsein?"
" eine Zwiebelmettwurst, das war es dann, Danke!"
"..undwasdarfsnochsein?"
"???"
"..undwasdarfsnochsein?"
"ich hatte ja gesagt: das war es dann, Danke!"
"hatte ich aber nicht gehört!!" ( böse Blicke der Verkäuferin und auch der neben mir in der Reihe wartenden Rentnerin mit Hörgerät)
" na, macht ja nichts", versuche ich einzulenken
" nun lassen Sie die Dame doch ausreden!" meint das Hörgerät.
"wir waren fertig", sage ich
"na, dann lassen Sie mich doch endlich dran!"
"??????"
Versuchen Sie es auch mal - Mantras unterbricht man nicht!

Freitag, 19. Juni 2009

Urlaubszeit-Reisezeit


Holla - schon wieder ein paar Monate ´rum, seit dem letzten Beitrag. Der Grund für diesen ist ein schöner: nächste Woche geht´s mal wieder in Urlaub - Rhodos wird´s dieses Mal.

Eigentlich hatten wir zu Zweit vor, mit dem Cabrio schön durch die Sonne des Rosamunde - Pilcher - Landes zu touren. Eine konkretere Kalkulation über Fähre, Sprit, Übernachtungen, Essen, Eintrittsgelder in diverse Castles und Gardens und vor allem die B&B Unterkünfte haben uns dann eines Besseren belehrt. Keine Nacht in einem halbwegs netten Maison oder auf einer Farm gab´s unter 50 Pfund ( wo ist auf der Tastatur nur das Zeichen für Pfund?) - pro Nase, wohlbemerkt.

Und so setzten wir uns im Mai einen Nachmittag ans Internet und suchten die möglichen Reiseziele ab - übrig geblieben ist also Griechenland. Als alter Athos-Tourist freue ich mich auch schon wieder auf Retsina, Gigantes ( das sind die großen Bohnen mit einer leckeren Tomatensosse) und Kaffe Frappe´.

Im Preis ist sogar ein Mietwagen für die gesamten 14 Tage eingeschlossen. Und so habe ich mich im Web etwas schlau gemacht: der Süden der Insel ist noch (relativ) Touri-frei....dort werden wir dann die ein oder andere Wanderung mit einem der genannten oder anderen Spezialitäten beenden (nein, kein Gyros!).

In diesem Sinne - ich laß von mir hören.

Kalimera!

Donnerstag, 23. April 2009

die Krise kommt...oder geht?

Das Schöne an der Krise ist: der Mensch hat endlich mal ein anderes Thema als das Wetter auf der ständigen Bestenliste der Smalltalk-Inhalte.

Das war es aber auch schon.

Für mich in meinem Job kommt so langsam die Krise ebenfalls aus dem Loch. Im Normalfall ergeben sich Szenarien, wie bereits beschrieben ( siehe mein Beitrag hier von April letzten Jahres). Aktuell passiert allerdings eher folgendes:
Ein Kunde kommt und hat sein "Traumhaus" gefunden, welches natürlich sofort zu finanzieren ist. Dummerweise kommt der Kunde 10 Jahre zu früh, da sich leider noch keine Möglichkeit ergeben hat, Eigenkapital aufzubauen. Ebenfalls dumm, daß er trotzdem statt dessen gut leben wollte und für das neue Auto, den Flachbildschirm und die neue Einbauküche so nebenher schon einmal 20 - 40 ooo,-€ Kredit aufgenommen hat und diese bereits länger mit insgesamt fast 900,-€ mtl. abzahlt.
Tja, und wenn dann noch die schon lange geplante Existenzgründung gerade einmal 6 Monate her ist, da kann es den Banken in der aktuellen Situation schon einmal gar nicht Recht sein, einen neuen Kunden zu bekommen.

Die Folge: keine Finanzierung für den Kunden, kein Umsatz für mich...

Fall 2: Kunde ist nach dem Studium seit 6 Monaten frisch in den ersten Job eingestiegen und müßte eigentlich die ersten Schritte in Sachen Rente und Absicherung unternehmen ( sprich: Sparen). Da nun sein Arbeitgeber aber ein einwandfrei arbeitender Zulieferer der Kfz-Industrie ist und da bekanntlich die Zeichen ebenfalls auf Sturm stehen, ist der Arbeitsplatz für den Jung-Akademiker bei Weitem nicht so sicher, wie er sich das wünschen würde. Die Folge: erst einmal lieber keine langfristigen Verträge ans Bein binden ( Anm. d. R.: voll verständlich..).

Also: auch kein Umsatz.

Fall 3: der Kunde aus Fall 1 kommt MIT Eigenkapital, und zwar mit richtig viel. Dumm nur, daß das Eigenkapital in einem der 10 aktuell geschlossenen "offenen" Immobilienfonds liegt. Keiner kommt ran und keiner weiss wann....

Ergebnis: wie Fall1.

Und so kann man noch 1000 andere Beispiele nennen, wie die Krise auch in unserer Branche aktuell wütet. Klar klagt man gegenüber Hartz IV Empfängern oder anderen Betroffenen auf vergleichsweise hohem Niveau, trotzdem klagt man.

Der aktuelle Tip: eh ich mein Geld auf dem Tagesgeld-Konto bei ständig mickriger werdenden Zinsen die Nullrunde ( nach Inflation gerechnet) drehen lasse, suche ich mir lieber eine erstklassige Immobilie ( Lage, Lage und was noch? richtig: Lage!) für mich zum selbst bewohnen oder einen solventen Mieter.

Montag, 2. März 2009

Nichts ist beständiger als der Wechsel..


..sollte man meinen.

Zumindest ich meine es, wenn ich meinen Post von Mitte Februar lese. Die Welt ist wieder bunt und nett.
Warum? Nun, ein paar Details hier, ein wenig Lektüre da , und schon stellt man fest, daß es immer erst einmal an einem selbst liegt, wie das Leben läuft. Wenn ich morgens aufwache und mit miesepetrigem Gesicht ins Bad gehe, kann es schon nix werden....
Ein paar Minuten mit geschlossenen Augen denken, was es alles an positiven Dingen heute gibt, die ich lenken kann ( gesundes Frühstück, nach dem Job Fitness einplanen, neue Rezepte beim Kochen versuchen etc. pp.) - wirkt Wunder.
Und das mit dem mens sana in dem corpore sano stimmt nun einmal: versucht es selbst.
Aber auch da gilt - wie bei den guten Vorsätzen zu Sylvester - dran bleiben! Und daher habe ich jetzt für heute genug geschrieben. Ich muß noch was tun - tschüß!

Mittwoch, 18. Februar 2009

die große Schaffenskrise


Zwei Monate schon wieder rum seit den guten Vorsätzen für 2009!

Aber ich bin gar nicht so schlecht im Rennen: zumindest die Fitneß-Routine habe ich bis jetzt durchgehalten: 2 Mal die Woche geht es in´s Studio. Macht sogar Spaß, wenn man die Fortschritte beobachten kann. Hier ein Kilo mehr Eisen drauf, da ein paar Sit-Ups pro Woche dazu - schon fühlt man sich als hätte das fortschreitende Alter bei einem kernigen Typ wie mir keine Chance.

Das ist es aber auch, was im Moment gut läuft.

Um es auf den Punkt zu bringen: nichts ist, wie es sein sollte. Kennt Ihr sowas auch? Job, Partnerschaft, Finanzen, Gesundheit - alles scheint im Moment ein Eigenleben zu führen und überhaupt nicht dem zu entsprechen, was man mal ganz ursprünglich damit vorhatte. Erlaubt mir also ein kurzes Sum-Up meiner teilweise bedrohlichen Lebensfragen.

Ist jetzt meine große Lebens- und Schaffenskrise angebrochen?
Wird 2009 das Jahr, in dem ich den Sinn meines Lebens suchte?
Schlägt jetzt die Stunde meines Coming-Outs im Übertritt zum Buddhismus? (Wobei ich gar nicht übertreten könnte - das würde ja bedeuten, daß ich schon vorher irgendwo dazu gehörte, was als nicht Getaufter ja nicht der Fall ist.)
Soll ich diesen Job wirklich noch geschätzte 10-20 Jahre weitermachen? Das kann es doch nicht sein. Und wenn nicht, welchen dann ?
Und kann mir ein Psychologe wirklich sagen, warum ich immer Grummeln im Bauch habe, wenn ich mit bestimmten Leuten telefoniere?
Kommt mein Konto auch ohne Hauptgewinn zu meinen Lebzeiten mal wieder aus den Miesen? Werde ich den blöden Schnupfen noch rechtzeitig vor Karneval los?
Und warum hab ich immer kalte Hände?
Und wird mein Käfer auch anspringen, wenn ich ihn dann verkaufen will?

Wo anfangen?

Tja, so sieht es aus. Hoffnungslos.