Mittwoch, 19. Mai 2010

Warten...


Man wartet viel im Leben. Wenn man auf ein Verkehrsmittel wartet, ist es meistens die Bahn, ein Auto, der Bus, der Flieger.

Am liebsten warte ich auf Schiffe. Sie werden nicht durch Anzeigetafeln mit LED-Buchstaben angekündigt, sondern man hört das Motorstampfen - oft, bevor man sie sieht.

Dann denkt man, man hat sich getäuscht, weil man nichts erkennen kann.

Und dann tauchen sie doch irgendwo langsam hinter der Felsnase auf und man kann schätzen, wie lange es noch dauert, bis sie da sind. Sollte es wegen Sturm oder Nebel länger dauern: egal. Dafür hat man Verständnis - lustiger Weise mehr als bei der Bahn.

Samstag, 15. Mai 2010

viel passiert


Mein Gott, sagen Sie bloss, es ist schon wieder Dienstag...würde ein bekannter Kabarettist in seinem wöchentlichen Radiobeitrag sagen.

Bei mir heißt das: Was - seit Oktober 2009 war ich nicht mehr hier? Geht schnell, das Leben.

Für den einen bedeutet das einfach: ein halbes Jahr näher an der Rente. Nix besonderes passiert - ein Urlaube in Malle, ein platter Reifen vom Fiesta und der Sohn hat sich´s Bein beim Fußball gebrochen. Bei anderen war mehr los.

Beispiel: hier - bei mir.

Aus einer angenehmen (privaten) Beziehung und einer funktionierenden (beruflichen) Bürogemeinschaft strudelt man innerhalb von wenigen Monaten in ein komplett neues Leben als Single mit neuer Wohnung und - wegen der unfreiwilligen Geschäftsaufgabe eines Kollegen - auchnoch in ein neues Büro.

So wird man wieder wach.

Und entdeckt manches neu, was bisher verdeckt oder einfach nie angegangen wurde.
Beispiel: sich selbst.
Männer sind manchmal doch etwas stoischer und doofer als Frauen, was das Zwischenmenschliche angeht, dieser festen Überzeugung bin ich.
Warnsignale der Partnerin gab´s zuhauf aber erst, wenn man die rote Karte bekommt, rappelt´s im Innern und man fängt an, mal an sich selbst zu arbeiten.
Leider zu spät für die Beziehung, die gerade in die Brüche gegangen ist aber nicht zu spät für die zweite Hälfte des eigenen Lebens. Und - wer hätte das gedacht - wenn man immer dieselben Dinge falsch macht, tut´s auch immer an derselben Stelle weh. So sollte es nicht weitergehen.

Und so fand ich mich in den letzten Wochen oft in den großen Buchhandlungen und habe mich in psychologische Materie des eigenen Wesens eingegraben. Ich bin noch in den Anfängen, aber der rote Faden ist gefunden. Entgegen meiner früherer Meinung, wo ich mit "all dem Psycho-Quatsch" nichts zu tun haben wollte, lohnt es sich doch mal, hinter die eigenen Kulissen zu schauen, woher man kommt und warum man denn so werden mußte, wie man ist.

Aufräumen im Innern - also quasi "simplify your life" für´s Hirn - konnte da nicht schaden, speziell auch vor dem Umzug, den ich jetzt gerade hinter mir habe.

Jetzt sitze ich auf der Terrasse ( ja, tatsächlich, dieses gelbe große Ding am Himmel scheint mal wieder) und hacke die gewonnenen Erkenntnisse hier rein - tut gut, es mal auszuschreiben.

Bin um Kommentare aller Art dankbar.

Und jetzt geht der Akku in die Knie, daher Schluß für heute.