Montag, 15. September 2014

70 Jahr, blondes Haar...



Aus gegebenem Anlass fällt mir beim Lesen der Schlagzeilen heute ein, dass ich den Herren schon damals, Ende der Siebziger Jahre, aufs Zimmer begleiten durfte. Bevor hier für beide Seiten komplett abwegige Mutmaßungen Raum greifen können, möchte ich ergänzen, dass ich damals in einem Nobelhotel in Düsseldorf gerade eine Ausbildung machte und zufällig an der Rezeption Dienst schob.
Herr Netzer, blonde lange Haare, dünn, Jeans und T-Shirt, fuhr mit einem dieser damaligen Nobel-Hobel, einer weißen BMW M1 – Flunder vor dem Hotel vor und stieg aus. Aus der Beifahrerseite strebten - nach Öffnen der Flügeltüren -  zunächst ein Paar ewig lange, schlanke, braungebrannte Beine, an deren oberen Ende, kurz bevor es unsittlich wurde, sich noch ein Kleid anschloss. Dieses wurde von einer Blondine (ebenso lange Haare wie er) auf das Angenehmste gefüllt.
Als ich sie dann nach dem Einchecken mit dem Lift auf ihr Zimmer brachte, fiel es mir nicht schwer zu vermuten, dass die Nacht für beide gut verlaufen würde.
Schon damals hatte ich von Fußball genau so viel Ahnung wie vom Makramee und wollte daher die Konversation auch nicht unnötig in Peinlichkeit ersterben lassen, indem ich irgendeinen komplett sinnbefreiten Kommentar zu aktuellen Tabellen oder Vereins-Kadern gab. Ich hätte nicht mal sagen können, wo Herr N. denn zurzeit dribbelte.Daher war Ruhe im Lift.
Und so beschränkte ich mich im Zimmer nach Erklärung von Mini-Bar, Klimaanlage und Telefon (damals brauchte man das noch) sowie nach Trinkgeld-in-Empfangnahme auf ein „Angenehme Nachtruhe“ mit letztem Seitenblick auf die schon im Bad entschwindende Doppelzimmer-Mitbenutzerin.

Nicht ohne mir daraufhin draußen auf dem Gang kräftig vor die Stirn zu kloppen.

Keine Kommentare: