Dienstag, 27. August 2013

Italien, Land der Sonne Teil 5: Schilder und Aufkleber



Die Theorie, die ich in Teil 3 zu den recycelten Pizzablechen vertreten habe, bestätigt sich nicht nur bei Schildern zu Verkehrsregeln. 

Auch andere Hinweise, die - für wen auch immer – passend oder sinnvoll sein könnten, werden in Blech gestanzt und teilweise inflationär an Wände und Masten gepinnt.
Ist man also im Urlaub auf der Suche nach einem Schwimmbad, Grafik-Atelier, Krematorium, Hundesalon  oder Restaurant: hier kann geholfen werden! Trifft man an einer Ampel  auf eine solche volle Häuserwand im Blickfeld gegenüber, so hat man eine Rotphase lang Zeit, zu studieren. Bei Grün sieht´s eher schlecht aus: entweder man bleibt einfach stehen und liest (Hupen und wildes Gestikulieren aller Verkehrsteilnehmer inklusive gebrüllter Phrasen, in denen  „deutsch“ vorkommt, sind einem gewiss) oder man fährt ordnungsliebend und pflichtbewusst weiter, ohne den nachfolgenden  Verkehr lahm zu legen. Dann weiß man aber nicht, ob man den tollen empfohlenen Italiener, der dieses gigantische Risotto kann, verpasst hat.
Ganz im Gegenteil die folgende Situation: man verlässt in einem der schönsten Autofahrgebiete der Welt die Autostrada, um sich ganz den Haarnadelkurven des Chianti zu widmen. Der nächste Ort ist ja sooo schön beschildert. Diese Kurven tragen einen dann bei Knallhitze in Richtung Siena…meint man. Jetzt kommt lange …ganz lange…nichts. Kein Schild, kein sonstiger Hinweis. Wahrscheinlich wollte man das schöne Landschaftsbild nicht verhunzen.
Und dann die T-Kreuzung.
Mit nichts als einer Straße rechts und einer Straße links. Und wenn man Glück hat, gibt es doch ein Schild, und das zeigt Siena in die Richtung an, aus der man gerade gekommen ist. Seufz.
Eine andere Variante in Sachen Hinweise: Restaurants scheinen auf dem Standpunkt zu stehen, dass man Touristen am besten zum Eintritt bewegen kann, wenn viele Sternchen, Fähnchen oder Sonnenschirmchen aus Tests von 1994 bis heute an die Fenster geklebt werden. Dass sämtliche Arten von Plastikkarten akzeptiert werden, der Raum klimatisiert ist und man auch als Mitglied des Porscheclubs Lüneburg gern gesehen ist, muss ebenfalls dokumentiert werden. Sitzt man dann in einem solchen Restaurant ist es zunächst mal eines: duster. Licht musste Aufklebern weichen.
Deswegen schimmert dann der Wein, den man trinkt und noch eine Flasche mit nach Hause nimmt, hier auch nicht so dunkel wie im Urlaub.



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