Die Theorie, die ich
in Teil 3 zu den recycelten Pizzablechen vertreten habe, bestätigt sich nicht
nur bei Schildern zu Verkehrsregeln.
Auch andere Hinweise,
die - für wen auch immer – passend oder sinnvoll sein könnten, werden in Blech
gestanzt und teilweise inflationär an Wände und Masten gepinnt.
Ist man also im
Urlaub auf der Suche nach einem Schwimmbad, Grafik-Atelier, Krematorium,
Hundesalon oder Restaurant: hier kann
geholfen werden! Trifft man an einer Ampel auf eine solche volle Häuserwand im Blickfeld gegenüber,
so hat man eine Rotphase lang Zeit, zu studieren. Bei Grün sieht´s eher
schlecht aus: entweder man bleibt einfach stehen und liest (Hupen und wildes
Gestikulieren aller Verkehrsteilnehmer inklusive gebrüllter Phrasen, in denen „deutsch“ vorkommt, sind einem gewiss) oder man fährt ordnungsliebend
und pflichtbewusst weiter, ohne den nachfolgenden Verkehr lahm zu legen. Dann weiß man aber
nicht, ob man den tollen empfohlenen Italiener, der dieses gigantische Risotto
kann, verpasst hat.
Ganz im Gegenteil die
folgende Situation: man verlässt in einem der schönsten Autofahrgebiete der
Welt die Autostrada, um sich ganz den Haarnadelkurven des Chianti zu widmen.
Der nächste Ort ist ja sooo schön beschildert. Diese Kurven tragen einen dann
bei Knallhitze in Richtung Siena…meint man. Jetzt kommt lange …ganz lange…nichts.
Kein Schild, kein sonstiger Hinweis. Wahrscheinlich wollte man das schöne
Landschaftsbild nicht verhunzen.
Und dann die
T-Kreuzung.
Mit nichts als einer Straße
rechts und einer Straße links. Und wenn man Glück hat, gibt es doch ein Schild,
und das zeigt Siena in die Richtung an, aus der man gerade gekommen ist. Seufz.
Eine andere Variante
in Sachen Hinweise: Restaurants scheinen auf dem Standpunkt zu stehen, dass
man Touristen am besten zum Eintritt bewegen kann, wenn viele Sternchen,
Fähnchen oder Sonnenschirmchen aus Tests von 1994 bis heute an die Fenster
geklebt werden. Dass sämtliche Arten von Plastikkarten akzeptiert werden, der Raum klimatisiert ist und
man auch als Mitglied des Porscheclubs Lüneburg gern gesehen ist, muss
ebenfalls dokumentiert werden. Sitzt man dann in einem solchen Restaurant ist
es zunächst mal eines: duster. Licht musste Aufklebern weichen.
Deswegen schimmert
dann der Wein, den man trinkt und noch eine Flasche mit nach Hause nimmt, hier
auch nicht so dunkel wie im Urlaub.
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