Sonntag, 27. April 2014

Der Junge geht in die Luft


Mit zehn Jahren entdeckte ich zu ihrem Leidwesen die Deutsche Lufthansa. 

Flugkapitäne waren Ende der Sechziger Könige, streikten noch nicht und die Stewardessen sahen handverlesen aus. 

Fliegen bedeutete für mich Spannung pur, da ich zum ersten Mal mit meinen Eltern von Köln aus zu einem Konzert meines Vaters nach Berlin (West) mitdurfte. Es war auch die Zeit, in der man sogar von Köln in 15 Minuten nach Düsseldorf fliegen konnte. Wahrscheinlich flog der Pilot noch eine Runde über Wuppertal, damit sich die Reise überhaupt lohnte. Das Aeronautische war damals etwas Besonderes und noch längst nicht zu dieser Niedrigpreis-Tramperei verkommen, wie man sie heute kennt. Man kleidete sich dem Anlass entsprechend fein und flog natürlich folgerichtig auch nicht im Trainingsanzug. 

Der gute Junge also in heller Jacke und feiner Hose. Auf dem Flughafen gab es dann vorher noch eine Riesen-Bockwurst mit Brötchen und Senf. Der Start verlief ruhig, der Flug selbst leider weniger. Der Leser denkt jetzt das Richtige, daher brauche ich den Rest auch nicht en detail zu erzählen. Seit dem kann ich verstehen, dass  die Nahrungskette seitens der Caterer zumindest auf Kurzstrecken-Flügen bewußt mal abreißt. 

Ich glaube, die Stewardess war trotzdem sehr nett und es gab hinterher auch noch ein Bonbon – wegen des schlechten Geschmacks im Mund.

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