Man könnte da wohnen. Gerne und lange. Natürlich nur, wo keine
anderen doofen Touristen rumlaufen. Aber so ist das mit der Masse Mensch: sie
verteilt sich immer und ungleichmäßig dahin, wo es schön ist. Und dann ist es
nicht mehr so schön. Weil eben so viele da
sind.
Aber zum Glück gilt das nur für die Ferienzeit. Sobald man zwischen Orange und Marseille auf den Kalender sieht und da steht „Septembre“ auf dem obersten
Blatt, wird es wieder leerer, ruhiger, billiger und trotzdem bleibt es warm und
noch lange wunderschön. Die Sonne steht mittags immer noch senkrecht und man hat stets eine willkommene Ausrede, um sich an der nächsten Ecke mit einem Glas kalten Rose aus dem Luberon zu stärken.
Kaffe und Kuchen geht zur Not auch...Unterkünfte kann man - dank Internet - bequem von zuhause aus buchen und die Entäuschungs-Quote vor Ort war Zero. Ausser einem Mal, wo ich Depp das falsche Datum genommen habe. Aber auch da hatten wir innerhalb von 5 Minuten (keine Übertreibung!) vom Internet-Portal per Telefon eine neue Buchung 300 m weiter. Vom Bauernhofzimmer bis zum napoleonischen Schlößchen gab´s alles und das zu Nachsaison-Preisen. Hier rechts wurden wir von der Madame, ihrem Schäferhund, mehreren Katzen und einer Flasche Roten begrüßt.
Selbst hier im Auge des Sturms, wo man wahrscheinlich eine Woche früher von Reisebussen voller alles aufkaufender Japaner und Wohnmobilen aller Art nur so überrollt wird, kann man jetzt im Zentrum parken! Ein zu erwähnendes Phänomen für sich.
Liberte´...und so weiter - ihr wisst schon. Mindestens an jedem Hotel de Ville steht´s. Wie auch die Trikolore da überall weht, wo kein Preisschild mehr hinpasst.
Die Weinstadt mit Hausberg, obendraufem Schloss und hinunterem Blick auf viel Gegend.
Avignon - lange Zeit die Stadt der Päpste. Und was sich diese um dreizehnhundertschlagmichtot mitten in der City bauten...ich sag nur: wer zum Teufel ist Tebartz von Elst? Eigentlich besteht gefühlt die halbe Stadt aus dieser Trutzburg und alle Wege führen irgendwie dahin, daran vorbei oder drumherum.
Manche Touris brauchen einfach den Herdentrieb. Kopfhörer auf, ab in die Bimmelbahn, berieseln lassen und hinterher sagen: "ich war da"! Suum cuique, wie die Zugereisten früher dort zu sagen pflegten.
"Sur le Pont...." - da isse. Nur noch halb vorhanden, da von einer Flutwelle 1660 teilweise weggespült. Und tanzen tat auch keiner drauf, obwohl: auf welchem UNESCO Welterbe soll man das schon? Kein Wunder, erst mal zahlt man tatsächlich sieben Euro, nur um draufzukommen (wenn man denn will).
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